Poesie am Steverwall – Stele 7

Thema 2023:
„Mut – trotz alledem!“
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Was morgen ist,
auch wenn es Sorge ist,
ich sage: Ja!

Wolfgang Borchert (1921–1947)
Gesamtwerk, Hamburg 1949.

Der Dichter Wolfgang Borchert wurde 1921 in Hamburg als Sohn einer Lehrerfamilie geboren. Schon früh begann er Gedichte zu schreiben, seine literarischen Vorbilder waren neben Rilke auch Hölderlin und Benn. Als Schüler eines Gymnasiums hatte er wenig Erfolg, er verließ die Schule vorzeitig und absolvierte eine Ausbildung als Buchhändler. Gleichzeitig nahm er Schauspielunterricht, Schauspieler zu werden war sein erträumtes Berufsziel.
Wie bei zahlreichen anderen Menschen seiner Generation zerstörten das NS-Regime und der 2. Weltkrieg seine Lebenspläne. Borchert geriet in Konflikt mit der Staatsmacht, wurde von der Gestapo verhaftet, wieder entlassen und ab 1941 als Soldat in den Krieg nach Russland abkommandiert. An der Front zog er sich im Gefecht Verletzungen zu und erlitt durch die Entbehrungen des Krieges anhaltende Schäden an seiner Gesundheit. Er verstarb 1947 im Alter von 26 Jahren in Basel während einer Reise in die Schweiz, wo er sich einer medizinischen Behandlung unterziehen wollte.
Nach der Flucht aus einem Kriegsgefangenlager war er 1946 in seine stark zerstörte Heimatstadt Hamburg zurückgekehrt. Dort schrieb er im Herbst 1946 innerhalb von 8 Tagen sein berühmt gewordenes Drama: Draußen vor der Tür“. Es thematisiert das Elend und die Hoffnungslosigkeit des aus dem Kriege zurückgekehrten Soldaten Beckmann. Mit dessen Gestalt identifizierte sich eine große Anzahl der ehemaligen Kriegsteilnehmer sowie Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen.
Trotz seines so schweren Schicksals in jungen Jahren, der traumatischen Erfahrungen im Kriege und in der Zeit nach der Heimkehr, resignierte der Dichter nicht. Es gelang ihm ein Neuanfang – trotz aller Schwierigkeiten und trotz – alledem.
Wegen der Kürze der Schaffenszeit blieb Borcherts hinterlassenes Werk knapp und überschaubar. Sein Gedicht: Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage Ja.“ zählt zum Eindrucksvollsten seiner Poesie und zeugt vom Mut und Überlebenswillen in dieser so katastrophalen Situation der Nachkriegszeit.

Der Dichter Wolfgang Borchert wurde 1921 in Hamburg als Sohn einer Lehrerfamilie geboren. Schon früh begann er Gedichte zu schreiben, seine literarischen Vorbilder waren neben Rilke auch Hölderlin und Benn. Als Schüler eines Gymnasiums hatte er wenig Erfolg, er verließ die Schule vorzeitig und absolvierte eine Ausbildung als Buchhändler. Gleichzeitig nahm er Schauspielunterricht, Schauspieler zu werden war sein erträumtes Berufsziel.
Wie bei zahlreichen anderen Menschen seiner Generation zerstörten das NS-Regime und der 2. Weltkrieg seine Lebenspläne. Borchert geriet in Konflikt mit der Staatsmacht, wurde von der Gestapo verhaftet, wieder entlassen und ab 1941 als Soldat in den Krieg nach Russland abkommandiert. An der Front zog er sich im Gefecht Verletzungen zu und erlitt durch die Entbehrungen des Krieges anhaltende Schäden an seiner Gesundheit. Er verstarb 1947 im Alter von 26 Jahren in Basel während einer Reise in die Schweiz, wo er sich einer medizinischen Behandlung unterziehen wollte.
Nach der Flucht aus einem Kriegsgefangenlager war er 1946 in seine stark zerstörte Heimatstadt Hamburg zurückgekehrt. Dort schrieb er im Herbst 1946 innerhalb von 8 Tagen sein berühmt gewordenes Drama: Draußen vor der Tür“. Es thematisiert das Elend und die Hoffnungslosigkeit des aus dem Kriege zurückgekehrten Soldaten Beckmann. Mit dessen Gestalt identifizierte sich eine große Anzahl der ehemaligen Kriegsteilnehmer sowie Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen.
Trotz seines so schweren Schicksals in jungen Jahren, der traumatischen Erfahrungen im Kriege und in der Zeit nach der Heimkehr, resignierte der Dichter nicht. Es gelang ihm ein Neuanfang – trotz aller Schwierigkeiten und trotz – alledem.
Wegen der Kürze der Schaffenszeit blieb Borcherts hinterlassenes Werk knapp und überschaubar. Sein Gedicht: Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage Ja.“ zählt zum Eindrucksvollsten seiner Poesie und zeugt vom Mut und Überlebenswillen in dieser so katastrophalen Situation der Nachkriegszeit.

Wolfgang Borchert:

Was morgen ist,
auch wenn es Sorge ist,
ich sage Ja!

So wie die Blume still
im Regen abends spricht,
Weil sie im neuen Licht
auch wieder blühen will:

Was morgen ist,
auch wenn es Sorge ist,
ich sage Ja!